Where do you go to, dear Wirtschaftsprüfer?

Sich die Frage zu stellen, wie die Abschlussprüfung in 10 Jahren in Europa aussehen soll oder wird, ist gar nicht so verkehrt. Die Frage über die Entwicklung des Berufsbilds der Abschlussprüfer in  den nächsten 10  Jahren war Gegenstand einer Befragung in den USA. Nun kann man die amerikanische Abschlussprüfung und ihre Ausbildung zum CPA wohl nicht mit der deutschen Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer vergleichen. Annäherungstendenzen können wir aus den Äußerungen des IDW aber erkennen.
 
Trotzdem lohnt es sich, auch über die WP-Zukunft in Deutschland nachzudenken. Die im Mittelstand und bei Einzelpraxen zu beobachtende Rückzugstrategie ist für uns auf jeden Fall der falsche Weg.
 
Die angelsächsische online-Zeitung "accounting today"  veröffentlichte am 8. September 2017 die Antworten von 100 maßgeblichen, aus der angelsächsischen WP-Berufswelt stammenden   "Leaders" zur Frage:
 
 
Der Chairman von der PCAOB, Mr. James Doty, gab dazu folgende Antwort:

Neben den neuen technischen Werkzeugen für die Prüfung wird auch eine breitere Ausbildung zum "vollwertigen" Abschlussprüfer ("complete auditor") benötigt werden.
 

Schwere Zeiten für den WP-Mittelstand

2018 finden die nächsten Beiratswahlen in der Wirtschaftsprüferkammer statt. Bekanntlich haben die Big4 2014 beschlossen, unsere 37,5% der Wählerstimmen nicht an der Kammervertretung und -führung zu beteiligen. Entsprechend schlecht ging die Reform der Abschlussprüfung und Prüferaufsicht für den Mittelstand und die Einzelpraxis aus. Die Kandidaten der Herzig-Liste haben ähnliche inhaltliche Vorstellungen, so der WPK-Präsident gegenüber dem finance magazine am 14.10.2014, so dass natürlich die Berufsträger aus den kleinen Praxen der Herzig-Liste gemeinsam die gleiche Musik mit den Big4 spielen. Eine Vertretung des Mittelstands und der Einzelpraxen haben wir seit 2014 von der Herzig-Liste nicht feststellen können.

Die mittelständischen Prüfer und Einzelpraxen haben die geballte Kraft der WP-Regulierung zu spüren bekommen. Von einer auf unser Betreiben im Beirat beschlossene 1:1-Umsetzung der Richtlinie blieb da nichts übrig.

Ganz anders bei den Big4 und ihren "Freunden": Die Big4 haben ihre eigene Aufsicht, auch APAS genannt, die aus ihren ehemaligen Wirtschaftsprüfern besteht, erhalten. Keine Trennung Beratung von der Prüfung, kein Joint Audit, usw.

Natürlich sind die Big4 auch in der Kommission f. QK vertreten. Die echten Vertreter der mittelständischen und Einzel-Praxen sind dort nicht vertreten. Der Vorstand der WPK hat zuletzt - trotz Zusage 2016 - keine Bewerber, die unser Vertrauen besitzen, vorgeschlagen.

 
Ihre Meinung ist uns wichtig!

Nun stellen wir Ihnen die Frage zur Audit Future. Wie wird sich Ihrer Meinung nach das Berufsbild der Abschlussprüfung in den nächsten 10 Jahren verändern?

Schreiben Sie uns bitte Ihre Wünsche und Befürchtungen über die Entwicklung der Wirtschaftsprüfung/Abschlussprüfung bis 2027.  Vielen Dank.
Wir werden Ihre Antworten natürlich vertraulich behandeln, aber eine Ergebnisanalyse werden wir veröffentlichen.